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Black & White

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  • Ausstellungsansicht, Black & White, 2007
  • Ausstellungsansicht, Black & White, 2007
  • Ausstellungsansicht, Black & White, 2007
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Das Phä­no­men der Linie


Du bemerk­test, man schreibt nicht licht auf dunk­lem Grund, das Alpha­bet der Gestir­ne allein zeich­net so sich ab, skiz­zen­haft oder abbre­chend; der Mensch fährt fort schwarz auf weiss.” (Sté­pha­ne Mallarmé)


Die Zeich­nung kann als Ort für Zei­chen ver­stan­den wer­den, über die wir die Welt abbil­den, und zugleich als das pri­mä­re Zei­chen des Seins. Die Zeich­nung ist daher kein Fens­ter zur Welt, son­dern ein Instru­ment um unse­ren Ort im Uni­ver­sum zu begrei­fen.” (Wal­ter Benjamin)


Kon­ti­nu­ier­lich behaup­tet die Zeich­nung ihren Stel­len­wert in der Kunst des 20. und 21. Jahr­hun­derts in unter­schied­li­chen For­men: als Ent­wurf, als Skiz­ze, als Kon­struk­ti­ons­zeich­nung, als auto­no­me Posi­ti­on linea­rer Kunst, als Mit­tel der unmit­tel­ba­ren Über­tra­gung der Gedan­ken auf Papier, als Mit­tel zur Erkennt­nis, als belieb­tes Samm­ler­stück oder als erschwing­li­ches Ori­gi­nal eines/​einer gro­ßen Künstler*in. Die Linie hat in der Zeich­nung eine Offenbarungs‑, Auf­zei­chungs- und Ver­an­schau­li­chungs­funk­ti­on. Ihre media­le Grund­dis­po­si­ti­on ist eine Figur-Grund­pro­ble­ma­tik. Es wird eine Flä­che schwarz” auf weiss” mar­kiert oder umge­kehrt.

Ein Aspekt der Aus­stel­lung ist, der Linie in der meta­phy­si­schen Dimen­si­on ihrer mög­li­chen Gene­se nach­zu­spü­ren. Han­delt es sich beim Zei­chen­akt, Georg Wit­te zufol­ge, um ein Moment der Fül­lung, bei der eine lee­re Flä­che beschrif­tet wird oder um ein Moment der Ein­schwärzung, wonach Lini­en nach­ge­zo­gen wer­den, die im wei­ßen Grund selbst schon ent­hal­ten sind?

Zur Aus­stel­lung erscheint ein Gra­fik­ka­ta­log mit dem Titel black & white”, € 9,-

Kura­to­rin der Aus­stel­lung: Dr. Bri­git­te Reutner

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