Formuliert
Konvergenzen von Form und Schrift
Die auf mehrere Institutionen aufgeteilte Ausstellung sucht eine gemeinsame Schnittmenge: Schriftsteller*innen, die zeichnen – bildende Künstler*innen, die schreiben… Arbeiten, die beide Modi vereinen und somit einen fließenden Übergang zwischen zwei Genres kreativen Ausdrucks vor Augen führen.
Drei Institutionen haben sich aus Anlass dieses genreübergreifenden Kunstprojekts zusammengeschlossen: das Lentos Kunstmuseum Linz, die renommiert Literatureinrichtung StifterHaus Linz und die oberösterreichische Künstlervereinigung MAERZ. Die Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz zeigt Grafiken des 20. und 21. Jahrhunderts aus den hauseigenen Beständen, die um zeitgenössische Positionen junger Künstler*innen ergänzt wurden. Autografen von Egon Schiele, Gustav Klimt und Alfred Kubin werden als visuelle Artefakte in die Ausstellung miteinbezogen. Konfrontiert mit bildkünstlerischen Werken Pierre Alechinskys, Henri Michaux’ oder Othmar Zechyrs erfährt die Ausstellung jenes Spannungspotenzial, das zwischen der Inhaltlichkeit schriftlicher Notate und ihrer bildnerischen Anschauungsqualität changiert. Ein wesentlicher Beitrag zur Ausstellung ist eine kleine Auswahl aus einer über 300 Werke umfassenden Sammlung von Art Brut aus Gugging.
Die Künstlervereinigung MAERZ, die diese Ausstellung ausschließlich mit Arbeiten von Mitgliedern bespielt, war seit den späten 1960er-Jahren auch immer wieder ein Ort der Begegnung jener avantgardistischen Tendenzen, die unter dem Etikett “visuelle Poesie” firmierten – ein überregionaler Dialog begann, der mit diversen Zeitballungsräumen bis heute anhält. Stets wurde dabei nicht nur auf Tendenzen reagiert, sondern versucht, von hier aus Impulse zu setzen.
Kuratorin Lentos: Brigitte Reutner
Kuratoren MAERZ: Gerhard Brandl, Peter Sommerauer