Helene Funke (1869 – 1957)
Ich bin selbst ein einsamer Steppenwolf
(Helene Funke an Hermann Hesse, 1944)
Mit Helene Funke präsentiert das Lentos Kunstmuseum Linz eine österreichische Malerin, deren Schaffen erst wieder zu entdecken ist. Funke gehört zu jener Künstlerinnengeneration des frühen 20. Jahrhunderts, die bis heute noch nicht ihrem Wirken entsprechend gewürdigt worden ist.
Die 1869 in Chemnitz geborene Malerin, die 1906 von München zu den „Wilden” nach Paris aufbrach, 1913 nach Wien übersiedelte und von da an bis zu ihrem Tod 1957 in Wien lebte, wird erstmals in einer Museumsausstellung vorgestellt. Das Leben dieser Einzelgängerin deren Oeuvre zu großen Teilen verbrannt, zerstört oder verschollen ist, ist nur lückenhaft dokumentiert und bleibt daher rätselhaft.
Die 125 Werke umfassende Retrospektive dieser „Klassikerin der Moderne” erschließt eindrucksvoll das Lebenswerk der Künstlerin im Spannungsfeld von Spätimpressionismus, Fauvismus, Klassischer Moderne und ihrer Nachfolge. Werkgruppen von der Jahrhundert-wende bis in die 1950er Jahre geben einen Überblick über Kontinuität und Wandel charakteristischer Stilentwicklungen. Die Ausstellung gewährt Einblicke in das bislang verborgene Schaffen einer der interessantesten Malerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich zeitlebens in verschiedenen Künstlerinnenvereinigungen engagierte.
Die mit wissenschaftlicher Unterstützung von Peter Funke zustande gekommene Retrospektive wurde im Lentos von Elisabeth Nowak-Thaller kuratiert und durch Leihgaben der Österreichischen Galerie Belvedere, Leopold Museum Wien, Wien Museum, NÖ. Landesmuseum, Kunstsammlungen Chemnitz, Kunsthandel Hieke Wien bzw. durch 30 private Sammler*innen und 10 Galerien gefördert.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein erster, repräsentativer Katalog mit ca. 150 Farbabbildungen und einführenden Texten von Elisabeth Fischer, Peter Funke, Julie Johnson, Tamara Loitfellner, Elisabeth Nowak-Thaller, Sabine Plakolm-Forsthuber sowie einem Vorwort von Stella Rollig.
Kuratorin der Ausstellung: Dr. Elisabeth Nowak-Thaller, Lentos Kunstmuseum Linz