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Mat­hil­de Ter Heijne
Any Day Now

bis
  • Ausstellungsansicht, Mathilde Ter Heijne. Any Day Now, 2011
  • Ausstellungsansicht, Mathilde Ter Heijne. Any Day Now, 2011
  • Ausstellungsansicht, Mathilde Ter Heijne. Any Day Now, 2011
  • Ausstellungsansicht, Mathilde Ter Heijne. Any Day Now, 2011

Die in Zusam­men­ar­beit mit der Künst­le­rin ent­stan­de­ne Aus­stel­lung Any Day Now gibt mit wich­ti­gen Arbei­ten aus den Berei­chen Skulp­tur, Instal­la­ti­on, Video und Foto­gra­fie einen Über­blick über das Schaf­fen Mat­hil­de ter Hei­j­nes. Die nie­der­län­di­sche Künst­le­rin, die in Ber­lin lebt und arbei­tet, fas­zi­niert ihr Publi­kum mit bild­star­ken Arbei­ten zu den The­men Gewalt, Schmerz, kul­tu­rel­le Rol­len und Über­lie­fe­run­gen – aus femi­nis­ti­scher Perspektive.

Ter Hei­j­ne recher­chiert, bringt über­se­he­ne und ver­ges­se­ne gesell­schaft­li­che Phä­no­me­ne ans Licht und eig­net sich dabei Erschei­nungs­wei­sen des Spek­ta­kels und der Unter­hal­tungs­in­dus­trie an. Sound und Licht spie­len eine Rol­le, lebens­gro­ße Pup­pen und Kör­per­ab­güs­se wer­den ein­ge­setzt, Dop­pel­gän­ge­rin­nen der Künst­le­rin selbst.


Auf die­se Wei­se gibt Mat­hil­de ter Hei­j­ne mit die Sound­in­stal­la­ti­on F.F.A.L. (Fake Fema­le Artist Life (2003−2007) fik­ti­ven Künst­le­rin­nen ihre Gestalt und Stim­me. Text­frag­men­te aus Büchern wur­den in eine Ton­kom­po­si­ti­on umge­wan­delt, die von den sechs Dum­mies gespro­chen und gesun­gen wird. In der Video/­Sound-Instal­la­ti­on Small things end, gre­at things endu­re (2001) insze­niert ter Hei­j­ne ihren eige­nen Flam­men­tod und stellt die Fra­ge nach einer kol­lek­ti­ven Schuld an poli­ti­schen Verbrechen.


Die Foto­se­rie der Unknown Women (2010) zeigt Frau­en­por­träts basie­rend auf his­to­ri­schem Bild­ma­te­ri­al, das die Künst­le­rin aus Bild­ar­chi­ven, in Anti­qua­ria­ten und im Inter­net zusam­men­ge­tra­gen hat. Über das Leben der Unbe­kann­ten ist nichts über­lie­fert, jedoch rückt ter Hei­j­ne die­se durch ihre Arbeit aus der Anony­mi­tät und stellt die Fra­ge nach der indi­vi­du­el­len und gesell­schaft­li­chen Iden­ti­tät von Frau­en. Zugleich the­ma­ti­siert sie die unsicht­ba­ren Mecha­nis­men einer selek­ti­ven Geschichts­schrei­bung – mit weit­ge­hen­der Abwe­sen­heit von Frauen.


Ter Hei­j­ne hat eine ein­drück­li­che Objekt­spra­che ent­wi­ckelt, um Aspek­te und Phä­no­me­ne der patri­ar­chal gepräg­ten Gesell­schaft zu visua­li­sie­ren. Doch die Künst­le­rin beschäf­tigt sich auch mit Alter­na­ti­ven: Recon­s­truc­tion of the Zumu of the Qiau Zi Fami­ly (2008) ist das künst­le­ri­sche Ergeb­nis einer Rei­se 2007 in den Süd­os­ten Chi­nas. Bis heu­te lebt dort die Mos­uo Min­der­heit in einer matri­ar­cha­len Gesell­schafts­ord­nung, die sich in dem zen­tra­len Begeg­nungs­ort des Fami­li­en­clans, dem Zumu-Holz­haus, wider­spie­gelt. Eine Kopie eines sol­chen Holz­hau­ses wird in der Aus­stel­lung gezeigt – zusam­men mit The Empire of Women – Not a Fairy­ta­le (2007) – ein Comic-Buch zum kos­ten­lo­sen Mit­neh­men, in dem die Geschich­te der Künst­le­rin und ihres Teams erzählt wird, die zum Lugu See reis­ten um dort einen Teil eines matri­ar­cha­li­schen Hau­ses zu kaufen.


Aus­stel­lung und Künst­ler­buch ent­stan­den in Koope­ra­ti­on mit der Kunst­hal­le Nürnberg.

Video

Lentos Shorts: Mathilde Ter Heijne

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