Peter Köllerer. 3−4−5
Das Museum reisst seine Mauern auf. Das alte Anliegen der Avantgarde der Moderne, unvollendete Agenda des Museums im 21. Jahrhundert – Peter Köllerer übersetzt es in Bilder, mit denen er die Sammlungsräume des Lentos radikal verändert. Die „weisse Zelle” (Brian O´Doherty) der Malereipräsentation büßt ihre noble Zurückhaltung ein.
Köllerers Medium ist die Fotografie. Direkt auf Wände der Malereikabinette – der Galerien 3, 4 und 5, daher der Titel von Köllerers Arbeit – werden Fototapeten aufgebracht, die Ausblicke in wahrhaft andere Räume öffnen. Desolate Orte, verlassene Zimmer, in denen als Requisiten obsoleter Aktivitäten Teile von Büromobiliar, Papier, Müll zurück geblieben sind. In jeder Hinsicht sind diese Orte das Gegenteil des Museumsraums. Während dieser gepflegt ist, sind jene verwahrlost; während das Museum im Vollbesitz seiner Macht alles veredelt, was es aufnimmt, haben die nun virtuell angebauten Räume mitsamt den verbliebenen Dingen allen Wert verloren. Mit einem weiteren Element holt Köllerer ein verschwundenes Linzer Gebäude ins Museum: den ehemaligen Milchhof in der Hopfengasse.
Peter Köllerer, geb. 1970 in Linz, Studium der Bildhauerei am Mozarteum, Salzburg, lebt und arbeitet in Wien.