Simon Wachsmuth
Böse Geister – Maßnahmen zur Wiederbelebung
Der Ausstellung liegt Bertold Brechts Theaterstück Mutter Courage und ihre Kinder zugrunde, eines der bekanntesten Antikriegsdramen des 20. Jh., das an verschiedenen Schauplätzen des Dreißigjährigen Krieges spielt. Wachsmuths Werke reflektieren die Auswirkungen von Gewalt und Krieg auf den Menschen. Gewalt und Macht sind es auch, die in der Saligia betitelten Arbeit angesprochen werden: Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Bronzeabgüssen menschlicher Arme, die die Sieben Todsünden versinnbildlichen – Saligia ist dabei ein aus den Anfangsbuchstaben der lateinisch benannten Sünden zusammengesetztes Akronym.
Wachsmuth übernimmt und verfremdet theatralische Formen, um im Brecht’schen Sinne herauszufinden, wie historische Narrative dekonstruiert werden können und ihr noch nicht ausgeschöpftes Potenzial für Widerstand gegen autoritäre Verhältnisse freigelegt werden kann. Dazu bedient er sich Fahrgestelle, Marionetten und Handgesten – und nicht zuletzt hat auch ein böser Geist seine Hand im Spiel.
Kuratorin: Brigitte Reutner-Doneus