Tatiana Lecomte
Anschluss
In Tatiana Lecomtes Film „Ein möderischer Lärm” berichtet ein Zeitzeuge über seine Zwangsarbeit im Konzentrationslager Gusen. Der Film steht am Anfang einer Ausstellung, die sich mit der medialen Darstellung geschichtlicher Ereignisse rund um das folgenschwere Jahr 1938 beschäftigt. Dafür forschte die Künstlerin in Linzer Fotoarchiven. Lecomtes Interesse liegt in ihrem künstlerischen Schaffen bei analogem Bildmaterial, das üblicherweise verwendet wird, um die kollektive Erinnerung an die Vergangenheit aufrecht zu erhalten. Die Künstlerin nähert sich dem Archivmaterial mit der Absicht, überlieferte Festschreibungen von Bedeutungen zu hinterfragen.
Tatiana Lecomte wurde 1971 in Bordeaux geboren. Sie studierte an der Académie des Beaux-Arts in Lyon, an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam. Die Künstlerin arbeitet neben der Fotografie auch mit Film und Interventionen im öffentlichen Raum.
Kuratorin: Brigitte Reutner