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Vanes­sa Jane Phaff
Spie­gel­ka­bi­nett

bis
  • Ausstellungsansicht, Vanessa Jane Phaff. Spiegelkabinett, 2006
  • Ausstellungsansicht, Vanessa Jane Phaff. Spiegelkabinett, 2006
  • Ausstellungsansicht, Vanessa Jane Phaff. Spiegelkabinett, 2006
  • Ausstellungsansicht, Vanessa Jane Phaff. Spiegelkabinett, 2006
  • Ausstellungsansicht, Vanessa Jane Phaff. Spiegelkabinett, 2006

Wie kommt es, dass Vanes­sa Jane Phaffs Arbei­ten so punkt­ge­nau den Zeit­geist tref­fen und gleich­zei­tig so unzeit­ge­mäß sind, voll Unheil und Ver­hei­ßung, fas­zi­nie­rend und unheim­lich?” (L. Hanssen)


In Phaffs Wer­ken ste­hen Her­an­wach­sen­de im Mit­tel­punkt. Ob sie unnah­bar, bös­ar­tig, rebel­lisch oder melan­cho­lisch erschei­nen, sie sind selbst­be­wusst und behaup­ten den Anspruch auf eine eige­ne Welt. Die Arbei­ten der Künst­le­rin wur­zeln in der Erfah­rungs­welt von Kin­dern, sie zei­gen die Welt aus der Sicht der Kin­der. In die­ser scheint vor allem eins zu gel­ten: die Sehn­sucht nach und das Schei­tern am Kon­takt mit dem Ande­ren.
Phaff erneu­ert Medi­en und Aus­drucks­for­men zur Dar­stel­lung tra­dier­ter Moti­ve der Mytho­lo­gie, Mär­chen­welt und Reli­gi­on. Dazu druckt sie Lin­ol­schnit­te auf Lein­wand, arbei­tet mit Filz­stif­ten und Blei­stift, setzt star­ke, flä­chi­ge Far­big­keit ein.

Phaffs Gebrauch von Bild­flä­chen wirkt befremd­lich: Man betrach­tet die mensch­li­chen Figu­ren aus einem Abstand; von unten, von oben, immer aus einer distan­zier­ten Per­spek­ti­ve. Sie sind Teil eines Kom­ple­xes aus Lini­en und For­men, den sie nicht domi­nie­ren, aber in dem sie ein mensch­li­ches Dra­ma reprä­sen­tie­ren, das die Räum­lich­keit eines unnah­ba­ren Lini­en- und Farb­spiels akzep­tie­ren muss. Je fla­cher die Dimen­sio­nen auf der Lein­wand sind, des­to beklem­men­der der Raum, der sug­ge­riert wird und des­to beklem­men­der das Dra­ma, das man sich dabei vor­stellt. Der Betrach­ter hat die Nei­gung, die inkon­gru­en­ten Infor­ma­tio­nen zu ord­nen und rich­tig zu stel­len. Aber das Unbe­ha­gen, das die Arbei­ten ihm auf­drän­gen, lässt sich nicht durch die augen­schein­li­che Lieb­lich­keit der Kin­der­sze­nen aus­räu­men. Immer bleibt die Furcht, dass dies eine ver­schlos­se­ne Welt sei.” (L. Hanssen)


Spie­gel­ka­bi­nett” ist Vanes­sa Jane Phaffs ers­te Aus­stel­lung in Öster­reich. Sie wird vom Muse­um voor Moder­ne Kunst Arn­hem über­nom­men und von einem Kata­log beglei­tet (Tex­te von Mir­jam Wes­ten und Léon Hans­sen, € 22,-).


Das Pro­jekt wur­de mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der Mon­dria­an Stif­tung, Ams­ter­dam realisiert.

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