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Permanente Kunstinstallation von VALIE EXPORT im Donaupark enthüllt

Veröffentlicht am
  • Künstlerin VALIE EXPORT enthüllt ihre Skulptur
  • VALIE EXPORT, AugenWürfel, 2022
  • VALIE EXPORT mit „AugenWürfel“, 2022
  • Klaus Luger (Bürgermeister der Stadt Linz), Eva Schobesberger (Stadträtin), Doris Lang-Mayerhofer (Stadträtin), VALIE EXPORT (Künstlerin), Hemma Schmutz (Lentos Direktorin)

Ein Kunst­werk der welt­be­rühm­ten Medi­en- und Per­for­mance­künst­le­rin ziert seit kur­zem die Donau­län­de in Linz. Die Skulp­tur der Künst­le­rin, bestehend aus fünf Wür­feln, wur­de im Frei­raum an der Ost­sei­te des Lentos instal­liert und offi­zi­ell am 08.09. im Bei­sein der Künst­le­rin und Vertreter*innen aus Poli­tik, Wirt­schaft und Kul­tur enthüllt.

Mit ihrer per­ma­nen­ten Instal­la­ti­on Augen­Wür­fel“ (2022) bespielt die renom­mier­te Medi­en- und Per­for­mance­künst­le­rin VALIE EXPORT den nord­öst­li­chen Frei­raum des Lentos Kunst­mu­se­um Linz. Fünf Wür­fel fin­den sich wie im Wurf erstarrt ent­lang des leicht abfla­chen­den Hügels in Rich­tung Donau­ufer. Die aus Alu­mi­ni­um­guss gefer­tig­ten Objek­te mit einer Kan­ten­län­ge von je 70 cm inte­grie­ren die übli­cher­wei­se stark fre­quen­tier­te Ernst-Koref-Pro­me­na­de in das künst­le­ri­sche Kon­zept und las­sen Passant*innen zu einem Teil des instal­la­ti­ven Set­tings wer­den. In ihrem Werk fängt die Künst­le­rin einen Moment des Mög­li­chen ein: Die Wür­fel sind noch nicht gefal­len, der Aus­gang des Wurfs ist offen.

Mit ihrer neu­es­ten Arbeit setzt VALIE EXPORT das inten­si­ve Nach­den­ken über die Phä­no­me­no­lo­gie des Wür­fels fort. Immer wie­der fin­det sich die­ser in ihren Wer­ken, wie etwa in der per­ma­nen­ten Instal­la­ti­on im Thea­ter an der Wien (Ana­gram­ma­ti­sche Kom­po­si­ti­on mit Wür­fel­spiel, 2010) und in der evn Samm­lung (Wür­fel­spiel, 2019), oder in ihren sur­re­al anmu­ten­den Foto­mon­ta­gen (Das magi­sche Spiel, 2019, Frau mit Wür­fel 1989) und Archi­tek­tur­pro­jek­ten (Kubus EXPORT – der trans­pa­ren­te Raum, 1999). Die viel­fäl­ti­gen Bedeu­tungs­ebe­nen des Wür­fels inter­es­sie­ren die Künst­le­rin eben­so, wie sei­ne Hap­tik und Mate­ria­li­tät. Vom harm­lo­sen Kin­der­spiel, über die Rol­le des Wür­fels in Jahr­tau­send alten ritu­el­len und reli­giö­sen Prak­ti­ken, oder sei­ne Bedeu­tung für die moder­ne Infor­ma­ti­ons- und Com­pu­ter­tech­no­lo­gie und den Viel­fäl­ti­gen mathe­ma­ti­schen Prin­zi­pi­en, wel­che dem Wür­feln inhä­rent sind – der Wür­fel bie­tet VALIE EXPORT ein brei­tes Mög­lich­keits­feld, ihre künst­le­ri­schen For­schun­gen über die gesell­schaft­lich rele­van­ten Fra­gen unse­rer Zeit fortzusetzen.

VALIE EXPORT, eine gebür­ti­ge Lin­ze­rin, gilt als eine der wich­tigs­ten inter­na­tio­na­len Pio­nie­rin­nen kon­zep­tu­el­ler Medien‑, Per­for­mance- und Film­kunst. Ihre Kar­rie­re begann Ende der 1960er-Jah­re durch Auf­se­hen erre­gen­de Aktio­nen im öffent­li­chen Raum, die im per­for­ma­ti­ven Bereich und in der Medi­en­kunst anzu­sie­deln sind und aus einer femi­nis­ti­schen Per­spek­ti­ve ent­wi­ckelt wur­den. Der öffent­li­che Raum ist für die Künst­le­rin bis heu­te ein span­nen­des Expe­re­men­tier­feld, ihre Inter­ven­tio­nen sind inter­na­tio­nal zu sehen. Die Dop­pel­gän­ge­rin (2010), die bei der Art Basel (2021) für Auf­se­hen sorg­te, ist Teil der Samm­lun­gen des Bel­ve­de­re 21 in Wien (AT), des Muze­um Sus­ch (CH) und des MARe in Buka­rest (ROU), und wur­de auch an die Pin­acote­ca Agnel­li in Turin (IT) als Dau­er­leih­ga­be ver­ge­ben. Die Erin­ne­rungs­stät­te im nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Allen­steig Land­schafts – Zeit Mes­ser (1998) ver­weist auf die Aus­sie­de­lung der Bewoh­ner in der Regi­on um Allent­steig die durch das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Regime gezwun­gen waren, ihre Hei­mat in den Jah­ren zwi­schen 1938 und 1941 zu verlassen.

Es freut mich sehr, dass ich in mei­ner Geburts­stadt Linz, in der Stadt in der ich auf­ge­wach­sen bin, in der Stadt in der ich mein ers­tes kunst­hand­werk­li­ches Stu­di­um abge­schlos­sen habe, in der Stadt in der ich eine mei­ner ers­ten aka­de­mi­schen Beru­fun­gen hat­te – die Beru­fung an der Hoch­schu­le für künst­le­ri­sche und indus­tri­el­le Gestal­tung Linz – in der Stadt in der ich jah­re­lang an der Kunst­uni­ver­si­tät im Uni­ver­si­täts­rat gewirkt habe, eine künst­le­ri­sche Inter­ven­ti­on die ab jetzt prä­sen­tiert wird, vor­neh­men kann. Das Kunst­mu­se­um Lentos, als pro­mi­nen­ter künst­le­ri­scher Ort für mein Kunst­werk, ist auch eine Her­aus­for­de­rung einen Dia­log mit Stadt und Kunst ein­zu­ge­hen.“ VALIE EXPORT, Künstlerin

Das Werk wur­de mit Mit­teln des Pakts für Linz“ sowie mit Unter­stüt­zung der Lentos Freun­de, dem För­der­ver­ein des Kunst­mu­se­ums, ange­kauft. 2015 erwarb die Stadt Linz bereits den Vor­lass der Künst­le­rin, 2017 wur­de das VALIE EXPORT Cen­ter eröff­net, ein For­schungs­zen­trum für Medi­en- und Per­for­mance­kunst, das sei­nen fixen Stand­ort in der Tabak­fa­brik gefun­den hat.

VALIE EXPORT, eine inter­na­tio­nal renom­mier­te Künst­le­rin, die die Stadt Linz nun mit ihrer per­ma­nen­ten Inter­ven­ti­on direkt an der Donau­län­de berei­chert. Ihre künst­le­ri­schen Bei­trä­ge gewin­nen welt­weit Aner­ken­nung, die ihnen alle­mal gebührt. Beson­ders freut mich, dass wir im Rah­men des Pakt für Linz die­se Instal­la­ti­on unter­stüt­zen konn­ten und damit unter ande­rem unse­re Wert­schät­zung Valie Export gegen­über zum Aus­druck brin­gen.“ Klaus Luger, Bür­ger­meis­ter der Stadt Linz

Erst­mals erwei­tert nun eine Frau den 1977 geschaf­fe­nen Skulp­tu­ren­park forum metall‘, der seit 45 Jah­ren aus­schließ­lich aus Wer­ken männ­li­cher Künst­ler besteht. Ein längst über­fäll­li­ges Zei­chen und ein wun­der­ba­res Sym­bol für den benach­bar­ten walk of fem‘. Es freut mich sehr, dass es nun mit öffent­li­chen und pri­va­ten Mit­teln gelun­gen ist, VALIE EXPORT, einer ein­zig­ar­ti­gen und renom­mier­ten Künst­le­rin, in ihrer Hei­mat­stadt im öffent­li­chen Raum ein Denk­mal mit ihrer Kunst zu set­zen. Die künst­le­ri­sche Inter­ven­ti­on ist für den Frei­raum neben dem Lentos ent­wi­ckelt wor­den und fügt sich sehr har­mo­nisch in den bereits vor­han­de­nen Skulp­tu­ren­be­stand an der Donaulände.“Doris Lang-May­er­ho­fer, Stadt­rä­tin für Kul­tur, Tou­ris­mus und Krea­tiv­wirt­schaft, Linz

Die per­ma­nen­te künst­le­ri­sche Inter­ven­ti­on ist eine gro­ße Berei­che­rung für die Samm­lung des Lentos Kunst­mu­se­um. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist, dass wir mit die­sem Werk dem Skulp­tu­ren­park an der Donau­län­de nun auch die Arbeit einer Künst­le­rin hin­zu­fü­gen kön­nen, die nicht nur als eine Pio­nie­rin der Medi­en- und Per­for­mance­kunst gilt, son­dern auch durch ihre femi­nis­ti­sche Posi­ti­on die Kunst der 1960er und ‑70er-Jah­re bedeu­tend geprägt hat.“ Hem­ma Schmutz, Lentos Direktorin

Die Augen­Wür­fel“ (2022) sind ab sofort per­ma­nent als neue Sehens­wür­dig­keit an der Donau­län­de im öffent­li­chen Raum in Linz zu sehen. Für die tech­ni­sche Umset­zung und Instal­la­ti­on der Skulp­tur zeich­nen sich Domi­ni­kus Gug­gen­ber­ger, die Archi­tek­tin Chris­ta Stürz­lin­ger, die Gies­se­rei Becker Guss sowie die Werk­raum Inge­nieu­re ZT GmbH für die Sta­tik und Gün­ther Dre­ger für die Frä­sung verantwortlich.

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