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Oskar Kokosch­ka

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  • Ausstellungsansicht, Oskar Kokoschka, 2008
  • Ausstellungsansicht, Oskar Kokoschka, 2008
  • Ausstellungsansicht, Oskar Kokoschka, 2008
  • Ausstellungsansicht, Oskar Kokoschka, 2008

Das Lentos Kunst­mu­se­um doku­men­tiert in sei­ner Aus­stel­lung Oskar Kokosch­ka. Ein Vaga­bund in Linz. Wild, ver­femt, gefei­ert den gro­ßen öster­rei­chi­schen Maler als zeit­le­bens unan­ge­pass­ten Künst­ler und legt einen Schwer­punkt auf sei­ne Kon­tak­te zu Linz.


In die­ser umfas­sen­den Schau wer­den 40 Gemäl­de, 49 Aqua­rel­le und Zeich­nun­gen, 27 Druck­gra­fi­ken sowie 36 Foto­gra­fien von 20 aus­län­di­schen und 10 inlän­di­schen Muse­en, Gale­rien und Pri­vat­samm­lern prä­sen­tiert.
Das Lentos Kunst­mu­se­um und das Stadt­mu­se­um Nordico, die mit fünf Gemäl­den, 15 Zeich­nun­gen und über 100 Litho­gra­fien zu den wich­tigs­ten Kokosch­ka-Kol­lek­tio­nen in Öster­reich zäh­len, zei­gen damit erst­mals ihre rei­chen Kokosch­ka-Bestän­de ver­sam­melt in einer Ausstellung.

Per­sön­li­che Kon­tak­te und Freund­schaf­ten Kokosch­kas mit in Linz ansäs­si­gen Kunst­his­to­ri­kern, Gale­ris­ten, hoch­ran­gi­gen städ­ti­schen Beam­ten und Poli­ti­kern knüpf­ten die Ban­de zwi­schen dem aus Pöch­larn stam­men­den Künst­ler und der Lan­des­haupt­stadt Ober­ös­ter­reichs.

Den ers­ten Kon­takt stell­te Wolf­gang Gur­litt (1888 – 1965) her, Ber­li­ner Kunst­händ­ler und Grün­der der Neu­en Gale­rie der Stadt Linz, aus der 2003 das Lentos Kunst­mu­se­um her­vor­ging. Sei­ne Nach­fol­ger Wal­ter Kas­ten und Peter Baum, sowie der dama­li­ge Bür­ger­meis­ter Ernst Koref, führ­ten über Jah­re hin­weg den engen künst­le­ri­schen Aus­tausch mit Oskar Kokosch­ka durch Ankäu­fe, Auf­trags­ar­bei­ten und zahl­rei­che Aus­stel­lun­gen fort. Die bedeu­ten­de kunst­his­to­ri­sche Vor­rei­ter­rol­le der Stadt Linz wird dadurch eben­so bezeugt wie ihr beson­de­res Enga­ge­ment in der Bezie­hung zu Kokoschka.

Kokosch­kas ers­te Werk­schau nach dem 2.Weltkrieg in Öster­reich wur­de im Som­mer 1951 in der Neu­en Gale­rie der Stadt Linz gezeigt. Eini­ge Gemäl­de die­ser sen­sa­tio­nel­len Aus­stel­lung – Die Freun­de (1917), Vater Hirsch (1909), Mar­cel von Nemes (1929) – und vie­le Druck­gra­fi­ken kamen durch Ankauf 1953 in die Muse­ums­samm­lung und zäh­len bis heu­te zu den inter­na­tio­na­len High­lights des Lentos. Die­se erfolg­rei­che und äußerst medi­en­wirk­sa­me Prä­sen­ta­ti­on wird anhand von damals in den Räu­men am Lin­zer Haupt­platz gezeig­ten Wer­ken rekon­stru­iert sowie durch Pres­se­re­zen­sio­nen und foto­gra­fi­sche Doku­men­te ergänzt.


Ein beson­de­rer Schwer­punkt beschäf­tigt sich mit der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kunst­auf­fas­sung, die Kokosch­ka als ent­ar­te­ten“ Künst­ler brand­mark­te. Über 400 sei­ner Wer­ke wur­den beschlag­nahmt, neun davon in der Ausstellung 

Ent­ar­te­te Kunst“ 1937 in Mün­chen und an elf wei­te­ren Sta­tio­nen (dar­un­ter Wien und Salz­burg) ange­pran­gert. Erst­mals wird ein Teil der ent­ar­te­ten“ und beschlag­nahm­ten Wer­ke in die­sem sen­si­blen Kon­text gezeigt. Sämt­li­che Pro­ve­ni­en­zen der Kokosch­ka-Bestän­de des Lentos wer­den im beglei­ten­den Kata­log publi­ziert, und die kom­ple­xe Ankaufs- und Her­kunfts­ge­schich­te der von Gur­litt bei der Ver­stei­ge­rung des Auk­ti­ons­hau­ses Fischer in Luzern erstan­de­nen Wer­ke wird offen gelegt.


Ein eige­ner Bereich wid­met sich der Foto­gra­fie, die im Lentos Kunst­mu­se­um Linz seit der Eröff­nung der Neu­en Gale­rie im Jahr 1946 kon­ti­nu­ier­lich gesam­melt, prä­sen­tiert und wis­sen­schaft­lich auf­ge­ar­bei­tet wird. Das Lentos ver­fügt in sei­nen rei­chen Bestän­den über Inku­na­beln der öster­rei­chi­schen Repor­ta­ge­fo­to­gra­fie, u. a. von Erich Les­sing, Franz Hub­mann und Peter Baum, die Oskar Kokosch­ka in Vita­li­tät und künst­le­ri­scher Pas­si­on zeigen.

Die Schau spannt einen wei­ten Bogen: Prä­sen­tiert wer­den sowohl Arbei­ten aus dem umstrit­te­nen Früh­werk, der Dresd­ner Zeit, den umtrie­bi­gen Rei­se­jah­ren als auch im bri­ti­schen Exil ent­stan­de­ne Gemäl­de, Aqua­rel­le, Farb­stift­zeich­nun­gen und Pla­ka­te – eine rei­che Aus­wahl an Expo­na­ten mit wich­ti­gen Gemäl­den, auf­schluss­rei­chen Foto­do­ku­men­ten sowie erst­mals prä­sen­tier­tem Audio­ma­te­ri­al, vie­les davon mit ein­zig­ar­ti­gem Linz Bezug.


Die 139 Wer­ke umfas­sen­de Schau gibt Ein­bli­cke in ein Oeu­vre, das, durch Schick­sals­schlä­ge gekenn­zeich­net, eine span­nen­de the­ma­ti­sche und sti­lis­ti­sche Ent­wick­lung durch­leb­te. Die Prä­sen­ta­ti­on von über 60 Schaf­fens­jah­ren (das frü­hes­te Aqua­rell stammt von 1905, das spä­tes­te von 1967) ermög­licht sti­lis­ti­sche Ver­glei­che der unter­schied­li­chen Werkphasen.

Video

Lentos - Oskar Kokoschka - Ein Vagabund in Linz. Wild, verfemt, gefeiert.

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