Wir öffnen die Box: Die eigene Zeitgeschichte verhandeln
Termin
Date | Titel | Time |
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Do 05.09 | Wir öffnen die Box: Die eigene Zeitgeschichte verhandeln | 19:00–20:30 |
Die Ausstellung Die Reise der Bilder stellt herausfordernde Fragen, die unsere Gesellschaft noch heute beschäftigen: Was bedeutet es für uns heute, dass Linz damals zu einer „Kulturhauptstadt“ hätte werden sollen? Wie wirkt Antisemitismus heute noch fort? Dieses Format ermöglicht mittels moderierter Gesprächsrunden eine Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte und Nationalsozialismus. Geladene Gäste aus dem Kontext zeitgeschichtlicher Forschung und Fragestellungen aus der Ausstellung eröffnen die Runden. Wir öffnen die Box lädt ein, sich auch heiklen Fragen rund um die eigene Zeitgeschichte zu stellen und in einer offenen Runde zu unterschiedlichen Impulsen darüber ins Gespräch zu kommen.
21.03.
Zurückgebenswert – ein Gespräch mit Birgit Kirchmayr zum Wert von Forschung und Rückgabe geraubten Kulturgutes
Die Verstrickung des Kunsthändlers und Linzer Museumsgründers Wolfgang Gurlitt in den Kunstraub der Nationalsozialisten hatte zur folge, dass sich auch im Lentos Kunstmuseum wertvolle Gemälde befanden, die im Zuge aktueller Restitutionspolitik zurückgegeben wurden. Lange aber waren Kultureinrichtungen zögerlich und sahen Rückgabe nicht als moralisches Gebot, sondern als Schaden am kulturellen Erbe an.
In diesem Gespräch versuchen wir eine neue Perspektive und fragen nach dem Wert der Rückgaben.
Birgit Kirchmayr ist Historikerin am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Johannes Kepler Universität. Sie ist Mitglied des österreichischen Kunstrückgabebeirats und dessen wissenschaftliche Koordinatorin. 2023 gab sie gemeinsam mit Pia Schölnberger den Band “Restituiert. 25 Jahre österreichisches Kunstrückgabegesetz” im Wiener Czernin-Verlag heraus.
25.04.
NS-Kunstraub und die Folgen – ein Gespräch mit Michael John zu Netzwerken des Kunstraubes und ihrer Wirkung in der Zweiten Republik
Netzwerke zwischen nationalsozialistischen Kunsthändlern, Politikern, Galerist*innen, Verwaltern aber auch der Zivilgesellschaft spielten für den Profit an der Vertreibung und Ermordung von Juden und Jüdinnen ineinander. Diese Netzwerke informierten auch die Kulturpolitik in Linz nach 1945. Am Beispiel der Geschichte der Restitution des Klimtbildes „Ria Munk III“ und anderer Werke des Lentos sollen diese Wirkungsweisen nachvollziehbar werden und um zu diskutieren, was dies für unsere Sicht auf Linz heute bedeutet.
Michael John ist Historiker, Kulturwissenschafter, Lektor und Ausstellungskurator, Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der Johannes Kepler Universität im Ruhestand. Gutachter und Mitglied diverser Kommissionen; Seine Forschungs- und Themenbereiche umfassen unter anderem: Jüdische Geschichte, „Arisierung“ und Restitution, Kunstraub